Donnerstag, 11. April 2013

In Brasileia (Acre) campieren 1300 illegale Ausländer in einem Club der Stadt

Die Stadt an der Grenze von Acre ist zur Eintrittsroute von Immigranten geworden

Senator der PT verlangt von der Bundesregierung die Entsendung einer Task-Force

Die Stadt Brasileia (Bundesstaat Acre), die an der Grenze Brasiliens zu Bolivien und Peru liegt, ist zur Eintrittsroute von illegalen Immigranten geworden. Die Mehrheit kommt aus Haiti – wie eine Serie von Reportagen der GLOBO zeigte - aber es gibt auch Einwanderer aus Senegal, Nigeria, der Dominikanische Republik und Bangladesch. Derzeit, so der Senator Jorge Viana (PT Acre), gibt es 1300 illegale Einwanderer, die in einem Club der Stadt campieren. Diese Anzahl entspricht zehn Prozent der Bevölkerung der Gemeinde. Die Regierung des Bundesstaates und Parlamentarier aus Acre verlangen Maßnahmen von der Bundesregierung.

Der Migrationsstrom aus Haiti begann im Dezember 2010, nachdem ein Erdbeben das Land verwüstet hat. Beunruhigt durch diese Situation, hat die brasilianische Regierung im Jänner 2012 eine Quote von 1200 Haitianer, die pro Jahr einreisen dürfen, festgelegt - 100 pro Monat. In den ersten drei Monaten des Jahres 2013 sind aber schon 1700 Haitianer illegal via Brasileia eingereist, so Jorge Viana. Es gibt, so der Senator, vier verschiedene mafiöse Organisationen, die 3000 bis 4000 Dollar verlangen, um die Menschen nach Brasilien zu schleppen.

„Heute sind zehn Prozent der Bevölkerung Brasileias illegale Einwanderer. Und wenn ein Verbrechen passiert? Es wird dort viel getrunken“, so Jorge Viana.

Er verlangte vom Justizministerium und von Außenministerium, dass eine Task-Force entsandt wird. Außerdem bekräftigte der Politiker der PT, dass sich seiner Meinung nach die UNO um die Situation kümmern müsste.

„Die Regierung in Acre hat nicht die Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen. Das Conare (Comitê Nacional para os Refugiados, Nationales Komitee für Flüchtlinge, Anm.) des Justizministeriums erkennt sie nicht als Flüchtlinge an. Möglicherweise sind es keine Flüchtlinge im herkömmlichen Sinn, aber es sind Menschen, die wegen eines natürlichen Desasters und der Armut geflohen sind, bekräftigte Jorge Viana. Derzeit versorgt die Regierung in Acre die Fremden mit ca. 4000 Mahlzeiten pro Tag.

Das Justizministerium hat über seine Pressestelle bestätigt, dass das keine isolierte Position des Bezirkes sein sollte, sondern Angelegenheit der Regierung. Außerdem hätte sich das Justizministerium um eine Lösung des Problems bemüht, aber es gibt noch keinen neuen Beschluss zu dem Thema.

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