Freitag, 22. März 2013

Weibliche Unternehmen

Der Anteil an weiblichen Unternehmern ist in den letzten Jahrzehnten weltweit gewachsen wobei die Brasilianerinnen unter den geschäftstüchtigsten Frauen der Welt sind. Eine Studie der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) von 2010 zeigt, dass die Hälfte der brasilianischen Unternehmer weiblich sind (49,3%), das bedeutet, dass 10,4 Millionen Frauen ihre eigenen Firmen leiten.

Eine Erhebung der Sebrae (Serviço Brasileiro de Apoio às Micro e Pequenas Empresas, eine Institution zur Unterstützung von Klein- und Kleinstunternehmern, Anm.) zeigt, dass 45 von 100 Einzelunternehmern Frauen sind. Und circa 61000 von ihnen stehen an der Spitze eines Franchises, das um 32% mehr einnimmt, als Geschäfte die von Männern geleitet werden, so die Beraterfirma Rizzo Franchise, die auf diesen Geschäftsbereich spezialisiert ist. Insgesamt sind Frauen für den Unterhalt von 35% der brasilianischen Haushalte verantwortlich.

Die Erhöhung der weiblichen Mitwirkung im ökonomischen Leben des Landes ist eng mit den Fortschritten im Bereich der Ausbildung verbunden und auch mit den Veränderungen der familiären Strukturen. Heutzutage haben brasilianische Familien weniger Kinder und neue Werte, was die Einordnung von Frauen in die Gesellschaft betrifft.

Frauen investieren aus den selben Motiven wie Männer in ihre Unternehmen. Also einerseits um sich selbst und ihre Familien zu ernähren, andererseits um ihre Leben mit einer Karriere zu bereichern und natürlich um finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen.

Die Ökonomin Gina Paladino, die die Studie GEM 2010 begleitet hat, nennt als wichtigste weibliche Eigenschafte der Unternehmerinnen ein höheres Niveau der Vorbereitung: Frauen planen besser und versuchen den Markt in dem sie sich bewegen besser zu verstehen.

Außerdem ist die Überlebensrate von Unternehmen, die von Frauen gegründet wurden größer. Es sind kleinerer Geschäfte und die Tendenz geht eher in den Dienstleistungssektor, wie eine Erhebung vom Instituto Brasileiro de Qualidade e Produtividade (IBQP) für die Studie GEM 2010 zeigt. In 33% der Fälle bevorzugen Frauen Tätigkeiten, die mit dem Einzelhandel verknüpft sind, 20% investieren in Ernährung und 12% in die Fertigungsindustrie.

Ana Fontes, Direktorin des Netzwerkes Rede Mulher Empreendedora, glaubt, dass Frauen eine andere Art haben Geschäfte zu machen: sie beteiligen sich mehr und sind nicht so aggressiv in der Unternehmensführung. „Sie tauschen sich gerne mit Geschäftspartnern, Angestellten und Mitarbeitern aus und sind außerdem bedächtiger“ erklärt sie. Dadurch planen Frauen besser, aber sie machen auch langsamer Fortschritte.

Sebrae hat die wachsende Tendenz von Frauen in unternehmerischen Aktivitäten erkannt und 2004 den Preis „Prêmio Mulher de Negócios“ eingeführt, um Frauen die in ihre Träume investiert haben Anerkennung zukommen zu lassen. Mit dem Schwerpunkt auf Besitzerinnen von Klein- und Kleinstunternehmen oder Mitgliedern der Gruppe der formalen Produktion (Kooperativen und Vereine) wird der Preis zuerst auf Regional- und Landesebene verliehen. Die Finalistinnen nehmen an der nationalen Preisverleihung teil und die Gewinnerin aller Phasen wird zu einer internationalen Reise eingeladen um einen Unternehmensstandort kennenzulernen.

Für Vera Lucia Isaias, Analystin der Unternehmensführung von Sebrae São Paulo, ist der Preis eine Möglichkeit schöne Geschichten von Entschlossenheit und Beharrlichkeit zu sammeln. „Diese Frauen zeigen, dass sie sich fokussieren, Risiko mit Vorsicht eingehen und ihre Ziele mit Erfahrungen erreichen, die viele andere Unternehmerinnen inspirieren.“

http://www.brasil.gov.br/secoes/mulher/atuacao-feminina/avanco-da-mulher (19.3. 1013)

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