Außer ihren Ketten, dem bunten
Federkopfschmuck und den Körperbemalungen haben die Indiofrauen,
die die Seite des Filmes „As Hiper Mulheres“ auf dem sozialen
Netzwerk Facebook illustrieren, jetzt auch einen schwarzen Balken
über den Brüsten und Geschlechtsorganen, um weiterhin im Netzwerk
zu bleiben.
Die Maßnahme wurde von der
Produktionsfirma Vitrine Filmes ergriffen, die die Seite auf Facebook
verwaltet, nachdem die amerikanische Firma die Fotos offline genommen
hat. Dies wurde gemacht, weil angeblich die Erklärung der Rechte und
Pflichten von Facebook verletzt wurde.
„As Hiper Mulheres“ ist eine
Dokumentation in der Carlos Fausto, Leonardo Sette und Takumã Kuikuro regie führen, und die
von "Jamurikumalu" handelt, das größte weibliche Ritual
in der Region Alto Xingu, in Mato Grosso. Der Film hat am Festival
von Gramado den Spezialpreis der Jury und den Preis für den besten
Schnitt gewonnen und hat am 26. April Premiere.
Laut Carlos Fausto, 49, Anthropologe
und Regisseur des Filmes, stammen die Fotos der Indiofrauen von einem
Ritual, in dem sie einen männlichen Platz einnehmen und dafür
sozusagen in Festkleidung auftreten.
„Von dem Gesichtspunkt der Indios
sind sie sehr schön angezogen und geschmückt. Das Ritual ist etwas äusserst positives, es handelt von Fragen des Geschlechts, der Musik und der
Sexualität. Facebooks Standpunkt jedoch, oder der Standpunkt
desjenigen, der das Foto gemeldet hat, ist, dass das Bild pornografisch
ist. Man knn nur das Nackte sehen, was das normalste der Welt
ist“, sagt er.
Das Justizministerium verwendet eine Reihe von Kriterien, um die Freigabe von Filmen und Serien zu
beurteilen. Filme, die „Nacktheit und Erotik“ enthalten, oder
„Nacktheit jeglicher Art, sofern sie ohne Aufruf zur Sexualität
dargestellt wird, sowie in wissenschaftlichem Zusammenhang,
künstlerisch oder kulturell“ sind vom rating befreit. In der Akte
wird als Beispiel eine Dokumentation genannt, die „die Realität
eines indigenen Stammes zeigt, in dem die Personen nackt sind“.
Über seine Pressestelle bestätigt
Facebook, dass keine spezifischen Fälle kommentiert werden: „ in
den Nutzungsbedingungen findet man alle Informationen über Erlaubtes
und Verbotenes auf den Seiten von Facebook“
Über „Nacktheit und Pornografie“
in den Richtlinien der Facebook Community bekräftigt die Firma:
„(...) bestimmen wir auch Einschränkungen in der Zurschaustellung von
Nacktheit. Wir versuchen das Recht der Leute zu respektieren, Inhalte
von persönlicher Bedeutung zu teilen, egal ob Fotos einer Skulptur,
wie David von Michelangelo, oder Familienfotos vom Stillen eines
Kindes“.
In den letzten Jahren wurde von Frauen
behauptet, dass sie von der Seite verbannt wurden und der Inhalt
ihrer Seiten gelöscht wurde, weil sie zum Beispiel Bilder von
stillenden Mütter gepostet hatten.
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