Sonntag, 17. März 2013

Fotos von nackten Indiofrauen werden nach Entfernung mit schwarzen Balken zensiert

Außer ihren Ketten, dem bunten Federkopfschmuck und den Körperbemalungen haben die Indiofrauen, die die Seite des Filmes „As Hiper Mulheres“ auf dem sozialen Netzwerk Facebook illustrieren, jetzt auch einen schwarzen Balken über den Brüsten und Geschlechtsorganen, um weiterhin im Netzwerk zu bleiben.

Die Maßnahme wurde von der Produktionsfirma Vitrine Filmes ergriffen, die die Seite auf Facebook verwaltet, nachdem die amerikanische Firma die Fotos offline genommen hat. Dies wurde gemacht, weil angeblich die Erklärung der Rechte und Pflichten von Facebook verletzt wurde.

„As Hiper Mulheres“ ist eine Dokumentation in der Carlos Fausto, Leonardo Sette und Takumã Kuikuro regie führen, und die von "Jamurikumalu" handelt, das größte weibliche Ritual in der Region Alto Xingu, in Mato Grosso. Der Film hat am Festival von Gramado den Spezialpreis der Jury und den Preis für den besten Schnitt gewonnen und hat am 26. April Premiere.

Laut Carlos Fausto, 49, Anthropologe und Regisseur des Filmes, stammen die Fotos der Indiofrauen von einem Ritual, in dem sie einen männlichen Platz einnehmen und dafür sozusagen in Festkleidung auftreten.

„Von dem Gesichtspunkt der Indios sind sie sehr schön angezogen und geschmückt. Das Ritual ist etwas äusserst positives, es handelt von Fragen des Geschlechts, der Musik und der Sexualität. Facebooks Standpunkt jedoch, oder der Standpunkt desjenigen, der das Foto gemeldet hat, ist, dass das Bild pornografisch ist. Man knn nur das Nackte sehen, was das normalste der Welt ist“, sagt er.

Das Justizministerium verwendet eine Reihe von Kriterien, um die Freigabe von Filmen und Serien zu beurteilen. Filme, die „Nacktheit und Erotik“ enthalten, oder „Nacktheit jeglicher Art, sofern sie ohne Aufruf zur Sexualität dargestellt wird, sowie in wissenschaftlichem Zusammenhang, künstlerisch oder kulturell“ sind vom rating befreit. In der Akte wird als Beispiel eine Dokumentation genannt, die „die Realität eines indigenen Stammes zeigt, in dem die Personen nackt sind“.

Über seine Pressestelle bestätigt Facebook, dass keine spezifischen Fälle kommentiert werden: „ in den Nutzungsbedingungen findet man alle Informationen über Erlaubtes und Verbotenes auf den Seiten von Facebook“

Über „Nacktheit und Pornografie“ in den Richtlinien der Facebook Community bekräftigt die Firma: „(...) bestimmen wir auch Einschränkungen in der Zurschaustellung von Nacktheit. Wir versuchen das Recht der Leute zu respektieren, Inhalte von persönlicher Bedeutung zu teilen, egal ob Fotos einer Skulptur, wie David von Michelangelo, oder Familienfotos vom Stillen eines Kindes“.

In den letzten Jahren wurde von Frauen behauptet, dass sie von der Seite verbannt wurden und der Inhalt ihrer Seiten gelöscht wurde, weil sie zum Beispiel Bilder von stillenden Mütter gepostet hatten.



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