Man sagt, dass Gott Brasilianer ist,
aber, bei allem Respekt, mit seiner großzügigen Hand hat er auch
unseren Nachbarn den Argentiniern Freude bereitet. 1986 in Mexiko hat
das Team von Tele Santana den Traum des vierfachen Titels an der
Stange zerschellen sehen, während Maradona seinen linken Fuß (und
auch die Hand, Herr Schiedsrichter) nutzte, um seine Mannschaft zum
zweiten Weltmeistertitel zu führen. 26 Jahre später, inmitten einer
anderen Auseinandersetzung, dieses Mal auf dem heiligen Feld des
Vatikans, haben sie erneut die Oberhand gewonnen, mit der Wahl Jorge
Maria Bergoglios- ab heute Franziskus- zum ersten
lateinamerikanischen Papst, den Anfeuerungen für unser Trikot Nummer
10, Don Odilo Scherer zum Trotz. Es wäre ein Fall von kollektivem
Bedauern- Himmel, sie haben schon Messi und zwei Oscars, für die
„Die offizielle Geschichte“ von Luis Puezeno (1985) und „In
ihren Augen“ von Juan Jose Campanella (2010)- aber weil der Neid
eine Sünde ist, bleibt nur noch zu sagen: dein Wille geschehe.
Trotzdem müsste man fast ein Heiliger
sein, um nicht auf die Provokationen einzugehen, die in den sozialen
Netzwerken explosionsartig zunahmen, als die Neuigkeit auftauchte,
eingepackt in weißen Rauch. Die argentinischen Brüder haben die
Wahl genossen, und nahmen die Gelegenheit war, um den Brasilianern
gegenüber anzugeben. „Wir haben den Papst, während euch nur Pelé
bleibt“ schrieb ein eher überschwängliches Exemplar- wobei er
wenigstens Respekt gegenüber dem Athleten des Jahrhunderts erkennen
ließ, dem ewigen Gegner Maradonas.
Es stimmt, die Argentinier haben den
grauen Tango in der traditionellen Version (Carlos Gardel, Astor
Piazolla) und in der elektronischen (Gotan Project), außerdem unter
anderem die Rockmusik von Fito Paez, Charlie Garcia e Los Fabulosos
Cadillacs. Und ja, in der Literatur haben sie der Welt Giganten wie
Jorge Luis Borges und Manuel Puig Cortázar geschenkt.
Aber Vergleiche in diesen oder anderen
Bereichen führen zu nichts, im Speziellen in diesem Moment der
Kommunion. Es ist besser, es so zu halten wie der Meister Zagallo,
der die Tatsache gefeiert hat, dass der neue Papst am 13. gewählt
wurde, in einem Jahr das mit der Zahl 13 endet. „So ein Zufall. 13
ist die Zahl des Glücks. Er wird glücklich sein“ sagte der
technische Veteran in einem Interview. Und, so berichtigte er und
kommentierte die grün-gelbe „Niederlage“ gut gelaunt:„Das
werden wir so akzeptieren müssen“. Was er nicht gesagt hat:
Vorzugsweise während wir einen Alfajor (Anm. Argent. Süßware)
verdrücken. Amen.
http://oglobo.globo.com/mundo/a-velha-rixa-eles-tem-messi-dois-oscar-agora-um-papa-7835232 (15.3.2013)
von Carlos Albuquerque
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen