Freitag, 15. März 2013

Die alte Rivalität: sie haben Messi, zwei Oscars und jetzt einen Papst

Man sagt, dass Gott Brasilianer ist, aber, bei allem Respekt, mit seiner großzügigen Hand hat er auch unseren Nachbarn den Argentiniern Freude bereitet. 1986 in Mexiko hat das Team von Tele Santana den Traum des vierfachen Titels an der Stange zerschellen sehen, während Maradona seinen linken Fuß (und auch die Hand, Herr Schiedsrichter) nutzte, um seine Mannschaft zum zweiten Weltmeistertitel zu führen. 26 Jahre später, inmitten einer anderen Auseinandersetzung, dieses Mal auf dem heiligen Feld des Vatikans, haben sie erneut die Oberhand gewonnen, mit der Wahl Jorge Maria Bergoglios- ab heute Franziskus- zum ersten lateinamerikanischen Papst, den Anfeuerungen für unser Trikot Nummer 10, Don Odilo Scherer zum Trotz. Es wäre ein Fall von kollektivem Bedauern- Himmel, sie haben schon Messi und zwei Oscars, für die „Die offizielle Geschichte“ von Luis Puezeno (1985) und „In ihren Augen“ von Juan Jose Campanella (2010)- aber weil der Neid eine Sünde ist, bleibt nur noch zu sagen: dein Wille geschehe.

Trotzdem müsste man fast ein Heiliger sein, um nicht auf die Provokationen einzugehen, die in den sozialen Netzwerken explosionsartig zunahmen, als die Neuigkeit auftauchte, eingepackt in weißen Rauch. Die argentinischen Brüder haben die Wahl genossen, und nahmen die Gelegenheit war, um den Brasilianern gegenüber anzugeben. „Wir haben den Papst, während euch nur Pelé bleibt“ schrieb ein eher überschwängliches Exemplar- wobei er wenigstens Respekt gegenüber dem Athleten des Jahrhunderts erkennen ließ, dem ewigen Gegner Maradonas.

Es stimmt, die Argentinier haben den grauen Tango in der traditionellen Version (Carlos Gardel, Astor Piazolla) und in der elektronischen (Gotan Project), außerdem unter anderem die Rockmusik von Fito Paez, Charlie Garcia e Los Fabulosos Cadillacs. Und ja, in der Literatur haben sie der Welt Giganten wie Jorge Luis Borges und Manuel Puig Cortázar geschenkt.

Aber Vergleiche in diesen oder anderen Bereichen führen zu nichts, im Speziellen in diesem Moment der Kommunion. Es ist besser, es so zu halten wie der Meister Zagallo, der die Tatsache gefeiert hat, dass der neue Papst am 13. gewählt wurde, in einem Jahr das mit der Zahl 13 endet. „So ein Zufall. 13 ist die Zahl des Glücks. Er wird glücklich sein“ sagte der technische Veteran in einem Interview. Und, so berichtigte er und kommentierte die grün-gelbe „Niederlage“ gut gelaunt:„Das werden wir so akzeptieren müssen“. Was er nicht gesagt hat: Vorzugsweise während wir einen Alfajor (Anm. Argent. Süßware) verdrücken. Amen.


von Carlos Albuquerque

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