Die Stadt an der Grenze von Acre ist
zur Eintrittsroute von Immigranten geworden
Senator der PT verlangt von der
Bundesregierung die Entsendung einer Task-Force
Die Stadt Brasileia (Bundesstaat Acre),
die an der Grenze Brasiliens zu Bolivien und Peru liegt, ist zur
Eintrittsroute von illegalen Immigranten geworden. Die Mehrheit kommt
aus Haiti – wie eine Serie von Reportagen der GLOBO zeigte - aber
es gibt auch Einwanderer aus Senegal, Nigeria, der Dominikanische
Republik und Bangladesch. Derzeit, so der Senator Jorge Viana (PT
Acre), gibt es 1300 illegale Einwanderer, die in einem Club der Stadt
campieren. Diese Anzahl entspricht zehn Prozent der Bevölkerung der
Gemeinde. Die Regierung des Bundesstaates und Parlamentarier aus Acre
verlangen Maßnahmen von der Bundesregierung.
Der Migrationsstrom aus Haiti begann im
Dezember 2010, nachdem ein Erdbeben das Land verwüstet hat.
Beunruhigt durch diese Situation, hat die brasilianische Regierung im
Jänner 2012 eine Quote von 1200 Haitianer, die pro Jahr einreisen
dürfen, festgelegt - 100 pro Monat. In den ersten drei Monaten des
Jahres 2013 sind aber schon 1700 Haitianer illegal via Brasileia
eingereist, so Jorge Viana. Es
gibt, so der Senator, vier verschiedene mafiöse
Organisationen, die 3000 bis 4000 Dollar verlangen, um die Menschen
nach Brasilien zu schleppen.
„Heute sind zehn Prozent der
Bevölkerung Brasileias illegale Einwanderer. Und wenn ein Verbrechen
passiert? Es wird dort viel getrunken“, so Jorge Viana.
Er verlangte vom Justizministerium und
von Außenministerium, dass eine Task-Force entsandt
wird. Außerdem bekräftigte der Politiker der PT, dass sich
seiner Meinung nach die UNO um die Situation kümmern müsste.
„Die Regierung in Acre hat nicht die
Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen. Das Conare (Comitê
Nacional para os Refugiados, Nationales Komitee für Flüchtlinge,
Anm.) des Justizministeriums erkennt sie nicht als Flüchtlinge an.
Möglicherweise sind es keine Flüchtlinge im herkömmlichen Sinn,
aber es sind Menschen, die wegen eines natürlichen Desasters und der
Armut geflohen sind, bekräftigte Jorge Viana. Derzeit versorgt die
Regierung in Acre die Fremden mit ca. 4000 Mahlzeiten pro Tag.
Das Justizministerium hat über seine
Pressestelle bestätigt, dass das keine isolierte Position des
Bezirkes sein sollte, sondern Angelegenheit der Regierung. Außerdem
hätte sich das Justizministerium um eine Lösung des Problems
bemüht, aber es gibt noch keinen neuen Beschluss zu dem Thema.
von Fernanda Krakovics
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