Montag, 29. April 2013

Angola verbietet Tätigkeit brasilianischer evangelischer Kirchen

Die angolanische Regierung hat die Mehrheit der brasilianischen evangelischen Kirchen aus dem Land verbannt

Die Regierung spricht davon, dass sie „irreführende Werbung“ praktizieren und „die Schwächen des angolanischen Volkes ausnützen“, außerdem wurden sie nicht durch den Staat anerkannt.

Maßnahme der Regierung sichert „Monopol“ der Universal

„Was es hier in Angola mehr als genug gibt, sind Kirchen brasilianischen Ursprungs, und das ist ein Problem, sie spielen mit den Schwächen des angolanischen Volkes und machen irreführende Werbung“, sagt Rui Falcão der Folha. Er ist Sekretär des Politbüros der MPLA (Movimento Popular de Libertação de Angola, Volksbewegung zur Befreiung Angolas, Anm.) und Sprecher der Partei, die seit der Unabhängigkeit Angolas 1975 an der Macht ist.

Circa 15 Prozent der angolanischen Bevölkerung sind evangelisch, ein Anteil der nach Regierungsangaben gewachsen ist.

Am 31. Dezember des vergangenen Jahres sind 16 Personen während eines Kultes der Igreja Universal do Reino de Deus in Luanda gestorben, weil sie erstickt sind und zerquetscht wurden.
Wegen des Kultes haben sich 150000 Personen versammelt, viel mehr als im Stadion Cidadela erlaubt sind.

Das Motto des Kultes war „Der Tag des Endes“ und die Kirche hat dazu ausgerufen „allen Problemen im Leben der Gläubigen ein Ende zu setzten: Krankheit, Armut, Arbeitslosigkeit, Zauberei, Neid, Familienprobleme, Trennung, Schulden.“

Die Regierung hat eine Untersuchung eingeleitet. Im Februar wurden die Universal und andere brasilianische Kirchen im Land geschlossen: die Mundial do Poder de Deus, Mundial Renovada und Igreja Evangélica Pentecostal Nova Jerusalém.
 
Am 31. März dieses Jahres hat die Regierung das Verbot der Universal, die einzige vom Staat anerkannte Kirche, aufgehoben.

Aber die Kirche darf nur unter Aufsicht des Innenministeriums, der Ministerien für Kultur und Menschenrechte und der Generalstaatsanwaltschaft weitermachen. Die anderen brasilianischen Kirchen bleiben weiterhin verboten, weil die „offizielle Anerkennung des Staates Angola fehlt.“ Bevor sie verboten wurden, hatten sie eine provisorische Erlaubnis.

Die Kirchen warten auf die Anerkennung, damit sie den Betrieb wieder aufnehmen können, aber viele könnten diese gar nicht mehr erhalten. „Diese Kirchen werden keine Anerkennung vom Staat erhalten, hauptsächlich diejenigen, die Abspaltungen von anderen Kirchen sind und sie werden auch weiterhin im Lnad verboten bleiben“, sagt Falcão. „Sie sind einfach nur ein Geschäft.“

Laut Falcão ist die Stärke der brasilianischen evangelischen Kirchen in Angola besorgniserregend. „Sie führen die Bevölkerung in die Irre, es ist ein Geschäft, das ist mehr als offensichtlich, sie verkaufen Wunder.“

Bezogen auf die Universal liegt das Hauptaugenmerk auf der Sicherheit, sagt Falcão.


von Patricia Campos Mello

Sonntag, 21. April 2013

Export von brasilianischen Kunstwerken wächst seit 2007 um 403%

Im selben Zeitraum, ist der Import um 153% gestiegen, dadurch ist die Handelsbilanz für Brasilien positiv geworden

Trotz des Höchststandes, gibt es noch immer Barrieren für den Sektor, die Regierung soll aber unter Druck gesetzt werden, um die Barrieren zu überwinden

Die Zahlen sind atemberaubend (und machen andere Wirtschaftsbereiche neidisch). Zwischen 2007 und 2012, ist der Export von Kunstwerken und Antiquitäten in Brasilien um 403% gewachsen. Der Markt ist in einer aufsteigenden Kurve, von 9,2 Millionen US$ auf 46,3 Millionen gewachsen. Das bedeutet, dass die Werte von zum Beispiel Erdöl, Erz und Fleisch verhältnismäßig übertroffen wurden.

Auch bei den Importen war der Boom nachdrücklich. 2007 hat Brasilien 15,2 Millionen US$ an Kunstwerken und Antiquitäten importiert. Im letzten Jahr hat sich die Zahl mit 38,5 Millionen mehr als verdoppelt. Das Wachstum auf beiden Seiten der Handelsbilanz – die sich in diesem Zeitraum als positiv für das Land erwiesen hat - hat den Sektor aufgewiegelt und ihm noch mehr Selbstvertrauen gegeben, um die Regierung unter Druck zu setzen, vorteilhafte öffentlichkeitspolitische Maßnahmen umzusetzen.

Die Zahlen sind Teil einer Erhebung, die Anfang des Jahres vom Ministerium für Entwicklung, Industrie und Außenhandel gemacht wurde. Das Dokument, zu dem OGLOBO Zugang hatte, wird zu einer Debatte über Steuererleichterungen für den Kunsthandel führen. Durch die Zahlen wird nicht nur eine aktuelles Bild gezeichnet, sonder auch jeglicher Zweifel, über den guten Zeitpunkt für Kunst im Land, beseitigt.

Aber diejenigen, die in dem Bereich arbeiten, versichern, dass das Wachstum noch größer sein könnte, sofern zumindest drei Barrieren überwunden werden, nämlich die hohe Besteuerung, die Zollbürokratie und die fehlende Professionalisierung von Galerien und Künstlern.

Von den 46,3 Millionen US$ die von Brasilien 2012 in Kunst exportiert wurden, fallen 25,7 Millionen (59,4%) auf Bilder, Gemälde und Handzeichnungen. Auf dem zweiten Platz sind Skulpturen und Statuen mit 17,6 Millionen, oder 38%. Seit mindestens zwei Jahren sind die Vereinigten Staaten das wichtigste Ziel der Exporte. 2010 haben sie zehn Millionen US Dollar erhalten. Im letzten Jahr 23,6 Millionen. Der zweite Platz im Ranking geht an die Schweiz. In den letzten zwei Jahren hat das Land, in dem die Art Basel, die weltweit wichtigste Kunstmesse, stattfindet, Großbritannien überholt. 2010 wurden zwei Millionen Dollar an Kunst und Antiquitäten in die Schweiz verkauft. 2012 waren es 9,6 Millionen.

Auf Seiten des Importes, fällt der Großteil auf Skulpturen und Statuen. Sie repräsentieren 66,9% von den insgesamt 38,5 Millionen US$ an Importen, das entspricht 25,7 Millionen. Dieser Wert ist drei Mal größer als derjenige vom Import von Bildern, Gemälden und Handzeichnungen, die mit 8,1 Millionen US$ auf dem zweiten Platz liegen,

Stärkung der Galerien

Die USA, Großbritannien und die Schweiz sind auf den drei ersten Plätzen des Rankings der Importe. Wieder erregt das Wachstum der Schweiz Aufsehen. 2010 war sie noch auf dem 12. Platz und jetzt auf dem zweiten. Spezialisten führen das auf die Stärkung der brasilianischen Galerien in Basel zurück. Das Volumen der gehandelten Kunstwerke und der für sie bezahlte Wert sind gestiegen, genauso wie die Präsenz von Sammlern, die auf der Kunstmesse wirklich kaufen.

„Es ist interessant die Ergebnisse der Studie zu beobachten, weil sie damit übereinstimmen was wir hier sehen“, so Christiano Braga, Leiter der Agência Brasileira de Promoção de Exportações e Investimentos (Apex, Brasilianische Agentur zur Förderung von Exporten und Investitionen, Anm.), die seit 2007 ein Programm zur Förderung des Primärmarktes für Kunst betreibt. „Vor sechs Jahren, als wir Latitude gegründet haben, haben wir mit sechs Galerien zusammengearbeitet, die sporadisch exportiert haben. Gemeinsam hatten sie ein Geschäftsvolumen von 6 Millionen US$. 2012 ist die Gesamtzahl der Galerien auf 54 angewachsen, wobei 19 von ihnen sehr regelmäßig exportieren. Und das gehandelte Volumen ist auf 27 Millionen angewachsen, mit einem Höchstwert von 350%.

Ana Letícia Fialho, Beraterin und Forscherin des Projekts Latitude, nimmt die Erhebung auch sehr positiv auf.

„Die Sichtbarkeit der brasilianischen Kunst ist in den letzten fünf Jahren sehr beschleunigt worden, dank des Interesses von Institutionen, wie dem MoMA, der Tate und der Reina Sofia, die Ausstellungen gemacht haben und Werke von unseren Künstlern gekauft haben. Diese Positionierung hat sich offensichtlich unter den internationalen Sammlern herumgesprochen und das sieht man jetzt an diesen Daten.“

Brenda Valansi, die Veranstalterin der ArtRio, ist darüber erfreut, dass die Regierung ein Dokument zur Verfügung hat, das die Macht des Kunsthandels aufzeigt. Sie sagt, dass diese Zahlen dazu verwendet werden, noch mehr Druck aufzubauen, um öffentlichkeitspolitische Maßnahmen durchzusetzen, die das Wachstum des Kunstsektors unterstützen.

„Am 8. habe ich die Kulturministerin Marta Suplicy getroffen und wir haben uns über die Nachteile der aktuellen Steuerbelastung unterhalten. Ich habe nachdrücklich darauf hingewiesen, dass unsere Steuern für niemanden Vorteile mit sich bringen und sie hat versprochen die Frage zu überprüfen. Die Zahlen steigen an, aber Brasilien kommt nicht einmal nahe an das, was die anderen Schwellenländer machen.“

Fernanda Feitosa, die Direktorin der SP-Arte, stimmt überein:

„Brasilien sollte die Steuern überdenken. Im Fall der Fotografie liegt der Steuersatz bei 58%. In der Videokunst bei 80%“, beschwert sie sich. „Es gibt vier verschiedene Steuern. Drei föderale (IR, PIS, und Confins) und eine staatliche (ICMS). Abgaben auf diesem Niveau sind Zollbarrieren. Wir müssen Kunstwerke als wertvolles Kulturgut verstehen, deren Zirkulation stimuliert werden sollte, nicht vermindert.

Abgesehen von der Steuererleichterung, sehen diejenigen, die mit dem internationalen Handel von brasilianischer Kunst arbeiten, noch zwei andere Hindernisse für die Expansion: die Zollbürokratie und eine gewisses Fehlen an Vorbereitung der Galerien und Künstler, um mit der internationalen Konkurrenz umzugehen.

„Im brasilianischen Zoll sind spezielle Vorgehensweisen im Bezug auf die Handhabung der Kunstwerke nicht vorhanden“, bedauert Fernanda Feitosa, von der SP-Arte. „Außerdem gibt es keine Verfahren zur Beschleunigung der Freigabe von Kunstwerken, die bei Ausstellungen gezeigt werden.“

„Ein dritter Kritikpunkt ist, dass es in den Galerien noch immer an Know-How fehlt, wie man mit der internationalen Konkurrenz umgehen soll“, sagt Christiano Bragas, von der Apex. „Mit Latitude unterstützen wir nicht nur den Aufbau von Ständen auf Messen, sondern wir helfen auch mit den Vorbereitungen für die Anmeldung. Viele Galerien wissen nicht, wie man das macht. Deshalb ist eine Professionalisierung des Sektors notwendig.

Der Ex-Präsident des Instituto Brasileiro de Museus (Ibram, brasilianisches Institut für Museen, Anm.), der seit einem Jahr für die Steuererleichterung kämpft, erkennt in den Daten des Ministeriums die „Universalisierung“ der brasilianischen Kunst.Er ist aber der Meinung, dass die Regierung auf etwas anderes Achten muss, wenn sie beschließt auf den Kunstbereich einzuwirken.

„Es ist notwendig, den brasilianischen Institutionen Mittel zur Verfügung zu stellen, um öffentliche Sammlungen zusammenzustellen. Wir müssen jetzt damit beginnen zu kaufen, oder damit aufhören so viele Hindernisse für Spenden in den Weg zu legen.

Bevor er vor zwei Monaten aus der Ibram ausgetreten ist, hat Nascimento noch ein Projekt im Amt begonnen:

Ein Prozent des Wertes von importierten Kunstwerken soll für einen Beschaffungsfond für öffentliche Sammlungen zur Verfügung gestellt werden. Die Regierung diskutiert diesen Vorschlag.


von Christina Tardáguila

Donnerstag, 18. April 2013

Drogen und soziale Panik

Die Studie des Centro Brasileiro de Informações Sobre Drogas Psicotrópicas (Cebrid, Brasilianisches Zentrum für Informationen zu psychotropen Substanzen, Anm.) von der Universidade Federal de São Paulo (Unifesp, Universität São Paulo, Anm.), liefert einige Anhaltspunkte, welche Auswirkungen das wachsende Crack Problem auf die Bevölkerung hat. In einer Erhebung haben 77,1 Prozent der Befragten, die ein- oder zweimalige Verwendung im Leben von Kokain oder Crack, als gravierendes Risiko eingeschätzt, während der Wert für Marihuana, bei 48,1 % lag. Die ein- bis zweimalige Einnahme pro Woche von Alkohol stellte für 20,8 % der Befragten ein großes Risiko dar. Die Daten betreffend Crack bestätigen das, was unter Brasilianern als common sense gilt: dass die Droge „beim ersten Zug“ süchtig macht, dass sie schnellen körperlichen und moralischen Abbau verursacht, dass sie familiäre Destrukturierung verursacht und sehr schnell tötet, etc.

Sergio Alarcon bestätigt, dass Ursache und Wirkung sehr oft verwechselt werden, wenn es um Crack geht. „Crack ist keine andere Droge als Kokain: Es ist das Kokain selbst, das zu einer rauchbaren Mischung verarbeitet wird. Der Erfolg der Droge hat mit den niedrigen Kosten ihrer Produktion und der Beschaffung zu tun. Crack ist zum Kokain der ärmeren Bevölkerungsschichten geworden. Es hat nur die anderen Drogen ersetzt, die schon immer gegen den physischen und moralischen Schmerz verwendet wurden, der durch die Armut erzeugt wird. Crack entblößt die menschliche Not vor denjenigen, die sie sicherlich in der Unsichtbarkeit bevorzugen“, führt er aus. Tarcidio Andrade fügt hinzu, dass die Droge wie gemacht ist, für einen von der Armut gekennzeichneten sozialen Kontext. „Wenn man sagt, dass jemand, der Crack verwendet, auf der Straße, ja in der Gosse enden wird, vergisst man, dass die Straße und die Gosse schon vor dem Crack existiert haben. Und wahrscheinlich stellt das Crack für die Leute, die auf den Straßen unter extrem benachteiligten Bedingungen leben, eine Unterstützung dar, um ihren Gemütszustand, angesichts einer schrecklichen Realität, zu verbessern. Crack ist ein Stimulans, ein Antidepressivum, es lindert den Hunger von schlecht Ernährten. Auch wenn es einen Suchtkreislauf gibt, hat dieser nicht mit der Droge begonnen, sie tritt erst in einem sekundären Moment ein“, schließt er.

Die größte Schwierigkeit, die das Crack mit sich bringt, so Alarcon, ist es nicht, die gewalttätigen Süchtigen zu behandeln, sondern es zu schaffen, die Armut, die viele Menschen erst zur Droge bringt, zu beenden. „ Alle, die auch nur die geringste Ahnung von psychischer und öffentlicher Gesundheit haben, wissen was man machen kann und wie man es machen kann, und deshalb wollen wir die Implementierung von öffentlichen Einrichtungen, die von der SUS (Sistema Único de Saúde, öffentliches Gesundheitssystem, Anm.) empfohlen werden. Das Schwierigkeit liegt darin, wie man es schaffen kann diese Leute aus der extremen Armut zu retten und wie man es vermeiden kann, dass weiterhin extrem arme Menschen fabriziert werden, verlassene Kinder und Jugendliche, die einmal auf den Straßen, auf andere Drogen treffen werden, die viel zerstörerischer sind als Crack, wie die sexuelle Ausbeutung, ansteckende Krankheiten und extreme Gewalt, die Gewalt des Staates mit eingeschlossen“, sagt er.

Im Artikel Causa mortis em usuários de crack (Todesursachen von Crack-Rauchern, Anm.), der 2006 veröffentlicht wurde, haben Forscher des Fachbereichs Psychiatrie der Universität São Paulo dargelegt, dass die Sterblichkeit dieser Menschen viel mehr mit Gewalt und Anfälligkeit für ansteckende Krankheiten in Verbindung steht, als mit dem eigentlichen Substanzkonsum. Die Studie hat 131 Cracksüchtige in São Paulo, die sich selbst in eine Entzugsstation eingeliefert hatten, fünf Jahre lang begleitet. Nach Ablauf der fünf Jahre sind von den 124 Patienten, die ausfindig gemacht wurden, 23 gestorben, wobei 13 ermordet wurden.

Weitere sechs Patienten sind an Folgen von AIDS gestorben und einer an Hepatitis B. Weitere zwei Patienten sind an einer Überdosis gestorben und einer ist ertrunken.
Die Hälfte der verstorbenen Patienten war jünger als 25. Die Studie hat gezeigt, dass es für einen Cracksüchtigen, während des Studienzeitraums in São Paulo, sieben Mal wahrscheinlicher war zu sterben, als für die allgemeine Bevölkerung.

„Viele Crack-Raucher verwenden die Droge, weil sie dadurch mehr Energie haben und sie müssen ja längere Zeit wach sein, weil sie in sehr lebensbedrohlichen Situationen leben. Es ist eine Illusion, was in Bezug auf das Crack in Umlauf gebracht wird, nämlich dass es übermächtig ist und schnell tötet. In Wirklichkeit haben diese Menschen ein sehr fragiles Leben, aber nicht notwendigerweise nur wegen dem Crack“, legt Marco Aurélio dar.

Die Forscher der Universität São Paulo, Ligia Bonacim Duailibi, Marcelo Ribeiro und Ronaldo Laranjeira überprüfen im Artikel „Perfil dos usuários de cocaína e crack no Brasil“ (Profil von Crack- und Kokainkonsumenten in Brasilien, Anm.) andere akademische Artikel, die über das Thema in Datenbanken und in der Dissertationsdatenbank der Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (Capes) verfügbar waren. Laut dieser Erhebung ist ein typischer Cracksüchtiger jung, arbeitslos, hat geringe Schulbildung, hat wenig Geldmittel, kommt aus einer destrukturierten Familie, hat eine Vorgeschichte mit injizierbaren Drogen und risikoreiches Sexualverhalten. Diese Faktoren, so der Artikel, machen den Crackkonsumenten zu jemanden, der schwer von einer Behandlung zu überzeugen ist, deshalb besteht die Notwendigkeit, intensivere und geeignetere Ansätzen in jeder Phase der Behandlung einzusetzen.“

Außerdem werden im Artikel andere Schwierigkeiten zur Beibehaltung der Behandlung dargelegt: „Der Konsum wird nicht als Problem anerkannt, abgesehen davon ist der illegalen Status und die Kriminalität, die mit der Droge in Verbindung steht, ein Problem, außerdem kommt es zu Stigmatisierung und es gibt Vorurteile, und schließlich fehlen Zugangsmöglichkeiten zu existierenden Einrichtungen oder die Akzeptanz dieser Einrichtungen.“ Unter den Hilfestellungen, die größere Zustimmung finden, sind die Drogenersatztherapie, Selbsthilfegruppen, Behandlung von Müttern und der Familie und allgemeinmedizinische Behandlungen. Die Forscher schließen mit der Behauptung, dass die Informationen bezüglich des Crack- und Kokainkonsums in Brasilien „noch jenseits des Wünschenswerten sind, im Speziellen, wenn öffentlichkeitspolitische Aktionen nur zu erahnen sind, die wissenschaftliche Beweise berücksichtigen und die Fähigkeit haben, auf alle Besonderheiten einzugehen, die mir der Vorbeugung und der Behandlung dieser Substanzen zu tun haben.
Andererseits, wurden in den letzten 20 Jahren ein wachsendes Bewusstsein für das Thema festgestellt […] Neue epidemiologische Studien und Erhebungen sind in allen untersuchten Bereichen notwendig.“

Die Reportage der Poli hat die Pressestelle des Gesundheitsministeriums kontaktiert, um einen Interviewtermin festzulegen, wurde aber darüber informiert, dass das Amt nicht über das Thema spreche.


von André Antunes

Donnerstag, 11. April 2013

In Brasileia (Acre) campieren 1300 illegale Ausländer in einem Club der Stadt

Die Stadt an der Grenze von Acre ist zur Eintrittsroute von Immigranten geworden

Senator der PT verlangt von der Bundesregierung die Entsendung einer Task-Force

Die Stadt Brasileia (Bundesstaat Acre), die an der Grenze Brasiliens zu Bolivien und Peru liegt, ist zur Eintrittsroute von illegalen Immigranten geworden. Die Mehrheit kommt aus Haiti – wie eine Serie von Reportagen der GLOBO zeigte - aber es gibt auch Einwanderer aus Senegal, Nigeria, der Dominikanische Republik und Bangladesch. Derzeit, so der Senator Jorge Viana (PT Acre), gibt es 1300 illegale Einwanderer, die in einem Club der Stadt campieren. Diese Anzahl entspricht zehn Prozent der Bevölkerung der Gemeinde. Die Regierung des Bundesstaates und Parlamentarier aus Acre verlangen Maßnahmen von der Bundesregierung.

Der Migrationsstrom aus Haiti begann im Dezember 2010, nachdem ein Erdbeben das Land verwüstet hat. Beunruhigt durch diese Situation, hat die brasilianische Regierung im Jänner 2012 eine Quote von 1200 Haitianer, die pro Jahr einreisen dürfen, festgelegt - 100 pro Monat. In den ersten drei Monaten des Jahres 2013 sind aber schon 1700 Haitianer illegal via Brasileia eingereist, so Jorge Viana. Es gibt, so der Senator, vier verschiedene mafiöse Organisationen, die 3000 bis 4000 Dollar verlangen, um die Menschen nach Brasilien zu schleppen.

„Heute sind zehn Prozent der Bevölkerung Brasileias illegale Einwanderer. Und wenn ein Verbrechen passiert? Es wird dort viel getrunken“, so Jorge Viana.

Er verlangte vom Justizministerium und von Außenministerium, dass eine Task-Force entsandt wird. Außerdem bekräftigte der Politiker der PT, dass sich seiner Meinung nach die UNO um die Situation kümmern müsste.

„Die Regierung in Acre hat nicht die Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen. Das Conare (Comitê Nacional para os Refugiados, Nationales Komitee für Flüchtlinge, Anm.) des Justizministeriums erkennt sie nicht als Flüchtlinge an. Möglicherweise sind es keine Flüchtlinge im herkömmlichen Sinn, aber es sind Menschen, die wegen eines natürlichen Desasters und der Armut geflohen sind, bekräftigte Jorge Viana. Derzeit versorgt die Regierung in Acre die Fremden mit ca. 4000 Mahlzeiten pro Tag.

Das Justizministerium hat über seine Pressestelle bestätigt, dass das keine isolierte Position des Bezirkes sein sollte, sondern Angelegenheit der Regierung. Außerdem hätte sich das Justizministerium um eine Lösung des Problems bemüht, aber es gibt noch keinen neuen Beschluss zu dem Thema.

Montag, 8. April 2013

Süden wird durch Ausbreitung neonazistischer Gruppen terrorisiert

Die Polizei hat bereits 500 Mitglieder von Zellen, die in Rio Grande do Sul agieren, registriert

Sie sind normalerweise jung und zwischen 17 und 30 Jahren. Die Mehrheit ist männlich, aber es gibt auch Frauen - die „chelseas“- die an den Frontlinien der Bewegung wirken. Sie kommen nicht aus reichen Familien, aber sie sind weit davon weg, arm oder aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein. Manche arbeiten, andere sind nur Schüler oder nicht einmal das. Ein kleiner Teil, der die Doktrin verbreitet, hat höhere Bildung und gute Anstellungen. Sie bedecken ihre Körper mit Tätowierungen, die ihre Gesinnung zeigen und sie sind gewalttätig, sehr gewalttätig, wenn sie in der Gruppe auftreten.

„In Wahrheit sind sie Feiglinge, weil sie nur in großer Überlegenheit angreifen, normalerweise fünf oder sechs gegen ein einzelnes Opfer. Es sind normale Leute, ganz gewöhnliche sogar. Aber nur so lange, bis sie jemanden angreifen. Dann zeigt sich, dass sie ideologisch komplex, diszipliniert und fanatisch sind“, beschreibt sie der Polizeikommissar Paulo César Jardim, der seit zehn Jahren die Arbeitsgruppe der Polícia Civil in Rio Grande do Sul leitet, die die Ausbreitung von neonazistischen Gruppen im Süden untersucht.

Sie sind weit weg davon, eine Gruppe von folkloristischen und lächerlichen Rowdys zu bilden. Im Gegenteil, die Neonazis beunruhigen die Polizei und zeigen eine straffe Organisation in der Planung und der Ausführung von gewalttätigen Aktionen. Der Verband in Rio Grande do Sul hat bereits 500 Mitglieder einer Gruppe, die im Bundesstaat in einer unbestimmten Anzahl von Zellen aktiv ist, registriert und identifiziert. Der letzte Angriff hat sich in Porto Alegre am 9. März im Zentrum der Stadt ereignet. Ein Mann wurde durch Messerstiche von einer noch unbekannten Gruppe angegriffen.

Die interne Unterteilung der Neonazis folgt einer politischen Logik und beinhaltet paramilitärische und institutionelle Aktivitäten und Propaganda. Die Tätigkeiten der Gruppe sind gewagt: eine der Zellen hat 2009 eine Attacke auf eine Synagoge in Porto Alegre geplant, mit Bomben von hoher Zerstörungskraft, weil sie durch das Vorgehen der Polizei frustriert war. 2005 hat eine Gruppe von 14 Personen drei Besucher einer Bar in Porto Alegre angegriffen und zwei von ihnen schwer verletzt. Die Opfer waren Juden.

Vier der 14 Angeklagten werden den Geschworenen am 11.Juli vorgeführt, sie werden beschuldigt drei versuchte Totschläge verübt zu haben. Außerdem wird ihnen die Bildung einer kriminellen Organisation, Verführung von Minderjährigen und Verherrlichung von nationalsozialistischem Gedankengut angelastet. Es ist, so die Polizei, das erste Gerichtsverfahren dieser Art in Brasilien. Die Angeklagten sind Luzia S. P., Fábio Roberto S., Laureano V. T. und Thiago A. d. S.

„Die Mitglieder der neonazistischen Gruppe sind sehr aktiv, obwohl die Polizei auf verschiedenen Ebenen gegen die Bewegung vorgeht. An Schlüsselplätzen wie Universitäten und Schulen werden Leute rekrutiert. Es ist sehr schwer, die Anwerber zu identifizieren, weil sie sehr mobil sind“, fasst der Präsident des „Movimento de Justiça e Direitos Humanos do Rio Grande do Sul“, Jair Krischke zusammen.

Er geht davon aus, dass die Gruppen, die im Süden Brasiliens aktiv sind, verschiedene internationale Verbindungen haben und im Grunde von europäischen Organisationen finanziert werden. An Geld fehlt es nicht, so Krischke. Unter anderem werden kleine Konzerte von internationalen Bands veranstaltet, nur um neue Anhänger anzuwerben. Zur Zeit wird auch versucht, Sympathisanten zu rekrutieren, um die Quotenpolitik der öffentlichen Universitäten zu attackieren. Einer der Hauptausgangspunkte dieser Strategie wurde in der Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS) ausfindig gemacht.

Donnerstag, 4. April 2013

Smartphones werden ab Ende des Monats billiger werden, sagt Minister

Paulo Bernardo bestätigte, dass die Steuerentlastung von Präsidentin Dilma Rousseff unterschrieben wird

Der Minister für Kommunikation, Paulo Bernardo, hat diesen Dienstag auf einem Event zur Einweihung des neuen Sitzes der Telefônica/Vivo in São Paulo versichert, dass Präsidentin Dilma Rousseff in den nächsten Tagen die Steuererleichterung für Smartphones unterschreiben wird. Die neuen Steuerwerte werden ab Ende des Monats in Kraft treten.

„Wir sind sehr zufrieden. Wir haben die Steuerbefreiung für die Konstruktion von Telekommunikationsnetzen gemacht und in den nächsten Tagen wird die Erleichterung für Smartphones in Kraft treten“, bestätigte er und erklärte dass es Idee ist, eine Obergrenze „von höchstens 1500 Reais“ für die Apparate festzulegen.

„Am letzten Donnerstag haben wir ein Abkommen mit dem Finanzministerium über den Inhalt der Entlastung erreicht. Wir gehen jetzt der Frage nach, ob es ein Preislimit für 4G geben wird“ erklärte er.

Paulo Bernardo sagte außerdem, dass die brasilianische Regierung großes Interesse daran hat, was im Telekommunikationssektor in Brasilien geschieht. „Dieser Sektor ist zu schnell gewachsen und wir haben Probleme mit der Infrastruktur. 3G ist 2011 um 100 % gewachsen und nocheinmal um 80% im letzten Jahr“, bekräftigte er.

„Wir wollen einen Plan zur Verbreitung des Internets, mit der Qualität, die von der Bevölkerung verlangt wird. Ich habe den Gouverneur von São Paulo (Fernando Haddad) bereits gebeten, dass er die Gesetzgebung, betreffen der Antennen in der Stadt, überprüft. Wir werden noch mehr für 4G brauchen“,sagte er abschließend.

Mittwoch, 3. April 2013

Regierung wird drei Milliarden Reais in die Finanzierung von Energiestudie investieren

Prioritäten werden auf effizientere Übertragung und größere Anzahl von Elektrizitätsquellen gesetzt

Der Präsident der „Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social“ (BNDES), Luciano Coutinho hat heute (1.) ein Kooperationsabkommen des Planes „Inova Energia“ unterzeichnet, durch das drei Milliarden Reais in die Entwicklung des Energiesektors im Land investiert werden.

Die BNDES wird für das Projekt ein Etat von 1,2 Milliarden zur Verfügung stellen, das die Grundlage der Finanzierung bildet. Es werden zusätzlich 1,2 Milliarden Reais von der „Financiadora de Estudos e Projetos“ (Finep) und 600 Millionen der „Agência Nacional de Energia Elétrica“ (Aneel) zur Verfügung gestellt. Mit diesem Budget können Unternehmen, mit Sitz in Brasilien, Kredite mit reduzierten Zinsen, Subventionen und Geld, das nicht für die Entwicklung von Studien rückerstattet wird, erhalten.

Der Schwerpunkt des Planes liegt auf privaten Unternehmen, so Coutinho: „Diese Ressourcen werden angeboten, damit der private Sektor die Führung übernimmt. Generell sind in Brasilien die Ausgaben für Wissenschaft, Technologie und Innovationen sehr auf die Universitäten und auf den öffentlichen Sektor konzentriert. Brasilien braucht jetzt die Führung der Firmen.“

Der Plan umfasst vier Innovationslinien: intelligente Netze, die die Energie effizienter verteilen; Verbesserung der Langstreckenübertragung mittels Hochspannung; alternative Energien, wie die Solar- und Thermosolarenergie; und die Entwicklung von effizienten Vorrichtungen für Elektrofahrzeuge, die zur Verminderung der Schadstoffemissionen in den Städten beitragen können.

Der Start des Planes erfolgte morgens, während eines Forums, veranstaltet von der Associação Brasileira da Indústria Elétrica e Eletrônica (Abinee), und wird den Unternehmern bald detailliert präsentiert werden. „Wir hoffen, dass wir heute in einer Versammlung mit der BNDES die hier im Forum anwesenden Firmen mobilisieren können“, sagte Coutinho.

Der Minister für Wissenschaft, Technologie und Innovation, Marco Antonio Raupp, erklärte, dass der Energieplan Teil des Programms „Inova Empresa“ ist, dessen Investments in der Höhe von 32,5 Milliarden Reais sich auf strategische Bereiche konzentrieren. „Die Regierung lenkt dieses Programm mit 11 anderen Ministerien. Es sind substantielle Ressourcen, die zur Verfügung gestellt werden“, sagte er.

Der Präsident der BNDES erwartet, dass die Investitionen des Planes „Inova Energia“ innerhalb von zwei Jahren beginnen werden, Resultate zu zeigen. Er glaubt, dass es 2013 ein Wachstum der Investitionen in ähnliche Projekte geben wird. „Im vergangenen Jahr wurden 2,6 Milliarden für Innovationsprojekte ausgegeben. In diesem Jahr hoffen wir, dass wir auf mindestens 3,5 Milliarden Reais in verschiedenen Bereichen kommen“, schätzte er.

Außerdem sagte Coutinho, dass anderen Pläne zur Anregung von Innovationen vorgesehen sind, und zwar in den Bereichen der Gesundheit (Impfstoffe und Medikamente); der Luftfahrt und Verteidigung; der Informations- und Kommunikationstechnologie; und der Landwirtschaft.